Als der Wiener Arzt Ignatz Leo Nascher 1908 eine Versorgungseinrichtung für ältere Menschen besuchte, war er über die guten Behandlungserfolge in dieser Einrichtung sehr überrascht. Auf seine Fragen hin erläuterten ihm die Mitarbeiter, dass man so wie der Kinderarzt die Besonderheiten des jungen Menschen berücksichtige, in dieser Einrichtung die besonderen Bedürfnisse des alten Menschen in den Blick nehme.
Dieses Konzept schien dem jungen Arzt sofort einleuchtend, so dass er sich zunehmend für die medizinische Betreuung älterer Patienten interessierte. Im Jahre 1914 verfasste er dann das erste bekannte Lehrbuch über Altersmedizin, der er den Namen „Geriatrie“ (griechisch geras = Alter) verlieh.
Alter ist keine Krankheit an sich, aber das Alter schafft Voraussetzungen dafür, dass Krankheiten häufiger und in anderer Form als beim jüngeren Erwachsenen auftreten können.
Unsere Bedürfnisse und Erwartungen wandeln sich mit zunehmendem Lebensalter. Viele Dinge, die einen Menschen im Laufe des Lebens beschäftigt haben, treten in den Hintergrund, während die Sorge um die eigene Gesundheit und das Wohlergehen größere Bedeutung erlangen.
Und wir bemerken auch, dass unsere Kräfte und Fähigkeiten, die wir zur Bewältigung des Alltages einsetzen müssen, im Laufe des Lebens weniger werden. Wir müssen – oft schon als jüngere Erwachsene - zum Lesen eine Brille tragen oder zum Hören ein Hörgerät benutzen. Das Gehen wird beschwerlicher und man muss eine Gehhilfe oder einen Rollator benutzen. Kommt in dieser Situation noch eine körperliche oder seelische Erkrankung hinzu, so kann der Körper die Einschränkungen oft nicht mehr ausreichend ausgleichen. Die Bewältigung selbst einfacher Aufgaben kann dann zum großen Problem werden. Während sich ein junger Mensch trotz eines Hand- oder Armbruches noch gut helfen kann oder über Freunde und Familie Hilfe erhält, kann ein alter Mensch unter Umständen seinen Alltag ohne fremde Hilfe nicht mehr meistern.
Wer hilft dann bei den alltäglichen Verrichtungen, beim Waschen und Anziehen, beim Einkaufen oder Saubermachen?
Die Geriatrie hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Erkrankungen des alten Menschen in ihrer besonderen Erscheinungsform umfassend zu behandeln.
Denn im Alter ergeben sich besondere, aber für viele Menschen gleichförmige Probleme:
Tritt in dieser Situation noch eine akute Erkrankung, etwa eine Lungenentzündung oder ein Schlaganfall, auf, verschlechtern sich die Möglichkeiten, den Alltag zu bewältigen in erheblichem Maße. Hier ist dann eine speziell auf den alten Menschen ausgerichtete Therapie erforderlich.
So wie der alternde und alte Mensch besonders ist, so muss auch der therapeutische Umgang mit ihm besonders sein. Gerade die besondere Verflechtung der einzelnen Einschränkungen muss hier berücksichtigt werden.
Das CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia hat in einem Neubau eine speziell auf diese Erfordernisse ausgerichtete Station eröffnet.
In einem interdisziplinären Team von Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern werden ältere Menschen mit ganz unterschiedlichen Erkrankungen behandelt. Die Station ist hierzu auch mit eigenen Therapiegeräten ausgestattet worden.
Die Patienten können durch Einweisung des Hausarztes oder durch Verlegung aus anderen Abteilungen auf die Station aufgenommen werden.
Ziel ist es in jedem Fall durch eine intensive Übungsbehandlung eine möglichst große Eigenständigkeit in den Alltagsfähigkeiten wieder zu erlangen und zu bewahren.
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