Das CaritasKlinikum Saarbrücken zeichnet sich als moderner Arbeitgeber durch eine moderne Infrastruktur, interdisziplinär besetzte professionelle Teams sowie eine angenehme Arbeitsatmosphäre aus.
Die Broschüre "Wir sind Teil des Teams" als Download.
Wenn Sie in einer der modernsten und kompetentesten Kliniken im Südwesten Deutschlands arbeiten möchten, freuen wir uns über Ihre Bewerbung. (bewerbermanagement@cts-mbh.de)
Die Texte sowie einige Fotos wurden bereits in der Saarbrücker Zeitung zur Serie: „Arbeitsplatz Krankenhaus“ abgedruckt.
(Texte: Gerrit Scherer / Fotos: Iris Maurer, Fotolia)
„Bist du Peter Lustig?“, fragte ein kleiner Junge und zupfte den grauhaarigen Mann an seiner - damals noch blauen - Latzhose. Der Mann, der mit Peter Lustig auch noch den Vornamen gemeinsam hat, erinnert sich gern an diesen Moment. „Da stand mein Spitzname natürlich fest“, sagt Peter Comtesse. Erlebt hat er das Ganze vor einigen Jahren in der Eingangshalle im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler. Dort arbeitet der 63-Jährige meist im Hintergrund, und zwar seit 20 Jahren.
Als Werkstattleiter des Klinikums verteilt er Aufgaben an sein fünfköpfiges Team, macht Verwaltungsarbeit und wartet alle technischen Einrichtungen außer den medizinischen Geräten. „Die meisten Dinge, an denen ich arbeite, sind von außen nicht zu sehen, der Heizungsraum zum Beispiel“, sagt Comtesse. Er erfasst auch, wenn Material gebraucht wird, und gibt Bestellungen auf. Der gelernte Elektroinstallateur ist aber auch dann zur Stelle, wenn etwas nicht funktioniert. „Der Unterschied zu einer gewöhnlichen Firma ist, dass wir hier für alles zuständig sind, vom defekten Toilettendeckel bis zur Alarmanlage“, erzählt er. Wie für Ärzte gilt nachts auch für Comtesse Rufbereitschaft, bei der er das Klinikum in 15 bis 20 Minuten erreichen muss. „Wenn jemand im Aufzug feststeckt und Angst hat, können wir den ja keine zwei Stunden warten lassen“, sagt der 63-Jährige.
Beim Klinikpersonal ist Comtesse bekannt wie ein bunter Hund. Wenn er seinen Rundgang durch die Flure macht, grüßen ihn Pfleger, Krankenschwestern und Ärzte. Oft klopfen sie ihm im Vorbeigehen auf die Schulter: „Alles klar, Peter?“ - Antworten wie „Wir machen es klar“ sind typisch für Comtesse. „Mit einer guten Atmosphäre geht vieles leichter von der Hand“, sagt er und fügt hinzu: „Über so viele Jahre lernt man sich natürlich kennen, die guten Seiten, aber auch die Macken.“ Neue Ärzte kommen bei Dienstantritt als Erstes mit Comtesse in Kontakt. Denn er bereitet ihren Schreibtisch vor, richtet die Telefonanlage und den Computer ein. Mit Patienten hat er nicht viel zu tun.
Nur manchmal wird er zu einem klärenden Gespräch gerufen, wenn die sich beispielsweise über Baulärm im Haus beschweren
oder nicht verstehen, warum bestimmte Dinge erst am nächsten Tag repariert werden können. Nach dem Gespräch seien die meisten einsichtig, sagt Comtesse: „Ein Krankenhaus ist eben kein Hotel“, ergänzt er und meint, dass die moderne Empfangshalle des Hauses da ein Nachteil sei: „Sie gefällt mir sehr, aber dadurch haben Patienten natürlich bestimmte Erwartungen, was Serviceleistungen angeht.“
Im Oktober geht Comtesse in Rente. Er vermutet, dass ihm vor allem die Kollegen fehlen werden. „Und das gemeinsame Lösen von Problemen, das werde ich sicher vermissen“, sagt Comtesse. Mit den anderen Mitarbeitern will er auf jeden Fall in Kontakt bleiben: „Wahrscheinlich komme ich auch öfter mal auf einen Kaffee vorbei.“
(Peter Comtesse ist seit Oktober 2016 in Rente)
Bianca Bienmüller geht im Foyer des CaritasKlinikums Saarbrücken hin und her. Sie richtet den Blick an die Decke, danach Richtung Eingangstür. Dann wendet sie sich dem Desinfektionsmittelspender zu. Sie nimmt ihn genau unter die Lupe, drückt auf den Hebel. "Funktioniert schon mal", sagt sie und prüft dabei, ob Teile der Düse verstopft sind. Ist dies der Fall, können sich dort Keime und Bakterien bilden, erklärt Bienmüller. Rundgänge wie dieser gehören zu ihren Aufgaben als Hygienemanagerin im CaritasKlinikum Saarbrücken.
Im Saarland haben bisher zwei und bundesweit bislang 23 Personen den neuen Studiengang absolviert. Als Hygienemanagerin ist Bianca Bienmüller die Verbindung zwischen der Geschäftsführung der beiden Klinikstandorte und den Mitarbeitern. "Die Verhütung von Krankheiten" sei das Ziel aller Hygienemaßnahmen. Bienmüller will deshalb vor allem gefürchteten Krankenhauskeimen den Garaus machen, um Patienten zu schützen. Hierzu entwirft sie Hygienekonzepte, erstellt Statistiken und bildet ihre Kollegen weiter. Außerdem organisiert sie Projekttage, zum Beispiel zur Handdesinfektion. Dann wird im Foyer des CaritasKlinikums ein Spender mit Markierflüssigkeit aufgestellt, mit der Patienten, Besucher und Mitarbeiter kontrollieren können, wie gründlich sie sich die Hände waschen.
In Stichproben kontrolliert Bienmüller auch den Zustand der Räume. "Hygiene ist mehr als nur Sauberkeit", ist sie überzeugt. Sie untersucht die Räume zwar auf ordentliche Reinigung, achtet aber auch darauf, dass Vorhänge, Tapeten und Möbel intakt sind und der Abfall ordnungsgemäß entsorgt wurde. "Die Patienten sollen sich hier natürlich auch wohlfühlen", sagt die Hygienemanagerin. Ihre Kollegen weist Bienmüller immer wieder auf Hygienevorschriften hin, zum Beispiel darauf, dass der Arztkittel nicht zum Essen in der Cafeteria getragen werden soll. "Manchmal muss man dabei auch eine Nervensäge sein", gesteht die 53-Jährige. Eine Reinlichkeitsfanatikerin sei sie aber nicht. Zu Hause hält sie einen Hund, mehrere Hühner und sogar Laufenten. "Aber natürlich wird ihr Stall regelmäßig gereinigt und auch desinfiziert", gibt Bienmüller zu.
Beruflich hat sie einen langen Weg hinter sich. Auf die Ausbildung zur Krankenschwester folgte eine Weiterbildung zur Hygienefachkraft und schließlich das dreijährige Fernstudium. "Man muss die Praxis kennen, um in der Theorie mitreden zu können", meint sie. Es gebe viele Vorschriften, die in der Theorie selbstverständlich seien, aber in der alltäglichen Praxis untergingen.
Regelungen, erklärt Bienmüller, müssten deshalb im Dialog entwickelt werden. Deshalb wünscht sie sich, dass Hygienemanager fester Bestandteil des Gesundheitssystems werden und die Aufsicht und Koordination über mehrere Häuser übernehmen. Darüber hat sie auch ihre Abschlussarbeit an der Uni geschrieben und setzt sich weiter dafür ein - über ihre Klinik hinaus.
80-jährige Patientinnen sind im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler keine Seltenheit. Mitarbeiter in diesem hohen Alter schon. Schwester Ehrentraud ist Jahrgang 1935 und schon lange in Rente. An Ruhestand ist allerdings nicht zu denken. Ehrenamtlich betreut die Ordensschwester inzwischen die Klinikbücherei und hilft den Patienten so, die Langeweile zu vertreiben.
"Viele Leute haben heute Tablets und beschäftigen sich anderweitig", erzählt die Ordensschwester. Für andere aber gehöre das Lesen noch immer zu den wichtigsten Ablenkungen vom Klinikalltag. Fast 1000 Medien umfasst der Bestand der Bücherei. Den kennt die frühere Laborantin des Krankenhauses genau: "512 belletristische Werke, 226 Sachbücher, außerdem Hörbücher, CDs und Zeitschriften", zählt sie auf und klappt den Laptop auf, auf dem sie die Ausleihdaten erfasst.
Dass sie trotz ihres Alters mit Computer und Barcodescanner umgehen kann, erklärt die 80-Jährige mit ihren früheren Aufgaben: "Im Labor gab es ständig technische Fortschritte." Die Bestimmung des Blutzuckerwerts zum Beispiel, die heutzutage mit einem kleinen Piks erledigt ist, sei früher deutlich komplizierter gewesen: Das abgenommene Blut sei zuerst enteiweißt und dann mit einer Lösung gekocht worden. Mit bloßem Auge wurde anschließend durch einen Farbabgleich der Wert festgestellt. "Das Ganze hat bestimmt 20 Minuten gedauert", sagt Schwester Ehrentraud.
Gearbeitet hat sie in St. Josef bis heute mit zwei Unterbrechungen rund 55 Jahre, zuerst im Labor, dann im Lager. Ausgebildet wurde sie im Koblenzer Mutterhaus. Heute kümmert sie sich um die Bücherei im sechsten Stock des 1899 gegründeten Hauses und genießt von dort den Ausblick über den Stadtteil. "Als ich kam, wurde gerade der Anbau fertiggestellt. Das war 1961", erzählt sie und zeigt aus dem Fenster auf das heutige Haupthaus der Klinik, die noch immer unter kirchlicher Trägerschaft steht. Sechzig Jahre ist es her, dass Ehrentraud in den Orden der "Schwestern vom Heiligen Geist" eingetreten ist. "Mein Entschluss stand schon als Kind fest, als ich hier ins Krankenhaus gekommen bin und vom Leben der Schwestern fasziniert war", erzählt sie. Den Entschluss, der einer fürs ganze Leben sein sollte, bereut sie nicht, auch wenn sich heute immer weniger Menschen für Armut, Keuschheit und Gehorsam, die Gelübde des Ordens, entscheiden. "Wir sind mittlerweile nur noch neun Schwestern , die im Haus oberhalb der Kapelle wohnen. Das waren mal bis zu 60", sagt sie.
Und wie reagieren Patienten auf die Frau in der weißen Ordenstracht? "Viele sind erstaunt", erzählt sie. "Da ist ja noch eine Nonne", heißt es dann, obwohl das nicht ganz richtig ist, wie die 80-Jährige klarstellt: "Nonnen sind streng genommen nur die Ordensschwestern, die in Klausur, also in Abgeschiedenheit, leben." Und abgeschieden ist Schwester Ehrentraud nicht, wenn sie unter der Woche mit dem Bücherwagen auf den Stationen unterwegs ist. In wenigen Wochen wird sie 81 Jahre alt. Zusammen mit den zwei ehrenamtlichen Helfern will sie ihre Arbeit fortsetzen. "Ich will damit etwas Gutes tun. Solange ich das noch schaffe, bleibt es dabei", sagt die Ordensschwester, die es gar nicht mag, im Mittelpunkt zu stehen.
Charles Kimelman hat ein Spezialgebiet, das viele als erstes mit Zaubervorführungen in Verbindung bringen: Hypnose. Anders als dort ist die medizinische Hypnose aber kein Mittel, um die Kontrolle über einen anderen Menschen zu gewinnen. "Sie soll die Situation des Patienten verbessern", sagt Kimelman. Seine Leidenschaft für Hypnose hat der 58-Jährige während des Studiums entdeckt. Damals ist die Hypnose als Therapieform gerade neu aufgekommen. Kimelman machte sie schnell zu seinem Steckenpferd.
"Ich hatte damals das Gefühl, dass man damit Positives bewirken kann. Inzwischen gibt es etliche Studien, die das belegen. Hypnose boomt regelrecht", erklärt Kimelman.
In der Schmerzklinik des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Josef Dudweiler behandelt der Psychologe, der zehn Jahre in Louisiana gelebt hat, damit vor allem Patienten, die seit Jahren unter chronischen Schmerzen leiden. "Wir wollen den Menschen beibringen, mit ihrem Schmerz umzugehen, auch wenn er nicht ganz verschwindet." Da könnten auch Verhaltensänderungen und Entspannungstechniken oft schon viel bewirken, sagt der Psychologe. Die multimodale Schmerztherapie geht davon aus, dass Schmerz unterschiedliche Ursachen hat. Neben der Psychotherapie und der Hypnose sollen dem Patienten auch Krankengymnastik und Ergotherapie helfen. Meist können dadurch Schmerzmittel reduziert werden. Um das zu erreichen, arbeiten Spezialisten aus mehreren Fachbereichen zusammen. Kimelman kann sich nichts Besseres vorstellen: "Ich bin ein Teamplayer und lerne gerne von meinen Kollegen. Deshalb war es auch immer mein Traum, im Krankenhaus zu arbeiten." Sein Büro hat er mit vielen Grünpflanzen dekoriert. Sie stehen überall: an der Tür, vor dem Fenster, um den Schreibtisch herum. Auf seine Pflanzen ist Kimelman besonders stolz: "Ich liebe die Natur."
Und eine angenehme Atmosphäre sei auch für die Gespräche mit den Patienten wichtig. "Ich muss mich ja mit den Persönlichkeiten der Menschen beschäftigen", erklärt der 58-Jährige. Aber wie reagieren die auf die Hypnotherapie?
Anfangs seien viele skeptisch oder zumindest abwartend. "Natürlich ist da Vertrauen wichtig. Die Patienten müssen spüren, dass ich niemand bin, der ihnen ein X für ein U vormacht. Am Ende sind sie oft motiviert, mehr aus den Erfolgen zu machen." Sich selbst darf der Psychologe dabei nicht zu wichtig nehmen. Denn letztlich soll er als Hypnosetrainer überflüssig werden und die Patienten sollen sich im Anschluss an den Klinikaufenthalt selbst in Hypnose versetzen können.
Wenn er nicht gerade in der Klinik ist oder irgendwo Vorträge hält, genießt Kimelman die Zeit mit seiner Großfamilie. Das älteste seiner acht Kinder ist 31, das jüngste 16 Jahre alt. Inzwischen ist er sogar zweifacher Großvater. Eines seiner Rezepte für innere Ausgeglichenheit: Spaziergänge. Mindestens eine Stunde lang spaziert Kimelman täglich mit seiner Frau und den zwei Hunden durch den Wald, erzählt er: "Wir reden dann über unseren Tag. So etwas wirkt wahre Wunder."
"Hier liegt die Kniescheibe", erklärt Steinlein. Er hält das Modell eines Kniegelenks in der Hand und deutet auf ein rundes Teil, das durch nur zwei Sehnen mit dem Gelenk verbunden ist. Von allen Gelenkmodellen sieht das Modell des Knies am sensibelsten aus. Kein Wunder also, dass viele Patienten wegen Knieproblemen ins CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler kommen, wo Sven Steinlein sich als Oberarzt um sie kümmert. Er nennt die häufigsten Knieprobleme: Verschleißerscheinungen, Meniskusriss, Bandverletzungen, Verrenkung oder sogar Bruch der Kniescheibe. Steinlein behandelt Alte, Junge, manchmal sogar Kinder.
"Am wichtigsten ist es immer, abzuschätzen, ob eine Operation notwendig ist oder ob konservative Behandlungsmethoden ausreichen", sagt Steinlein, der diagnostiziert und Assistenzärzte ausbildet, aber auch selbst operiert. Während es am Anfang zuerst darum geht, dem Patienten alles zu erklären, braucht Steinlein im OP vor allem eine ruhige Hand.
Wegen der Nähe zur Hermann-Neuberger-Sportschule kommen viele Leistungssportler in die Klinik. Sportler sind besonders gefährdet, am Knie zu erkranken. "Von einer guten Therapie kann da schon mal eine Karriere abhängen", erklärt Steinlein. Auch Steinleins eigene Karriere hängt mit seinen persönlichen Erfahrungen zusammen. "Allerdings im Positiven", sagt Steinlein. Als ihm während des Studiums einmal die Bandscheibe Probleme machte, war sein Interesse an der Orthopädie geweckt, die sich mit dem Bewegungsapparat beschäftigt. Nicht selten führen dessen Erkrankungen auch zu Schmerzen.
Als Vorteil der Klinik sieht Steinlein daher die multimodale Schmerztherapie, bei der Mitarbeiter aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammenarbeiten. "Bei so einem kleinen Haus ist alles unter einem Dach", freut sich Steinlein. Auch allgemein funktioniere die Kommunikation so einfacher. Durch die fachübergreifende Zusammenarbeit sei die Behandlung effektiver, und die Patienten müssten nicht so lange im Krankenhaus bleiben. Acht bis neun Tage, schätzt er, verbringen die meisten Orthopädie-Patienten in St. Josef Dudweiler.
Die Übersichtlichkeit mag Steinlein auch am Saarland. Dass er nach dem Studium in Bochum überhaupt hier herkam, hatte auch private Gründe. "Meine Frau hat familiäre Wurzeln im Saarland, sodass das gut gepasst hat", erzählt er. Neben seinen zwei Kindern spielt der Fußball in seiner Freizeit eine wichtige Rolle. Durch Hintergrunddienst nachts und am Wochenende muss er zwar manchmal Abstriche machen. "Aber das ist schon in Ordnung", sagt Steinlein.
Maida Koch, Rezeptionistin im Foyer des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia auf dem Rastpfuhl, hat gerade am Telefon einen Anrufer durchgestellt, als ein Mann Mitte 20 Richtung Ausgang eilt. Auf Höhe der Rezeption bleibt er kurz stehen und schaut zu ihr. "Und?", fragt die 51-Jährige. "Ist da. Gesund und munter", antwortet der frisch gebackene Papa. Kaum gesagt, strahlt Koch schon mit ihm um die Wette. "Das sind die schönsten Momente in meinem Beruf", erzählt Maida Koch. Generell sei es immer schön zu sehen, wenn die Patienten zufrieden nach Hause gehen.
Koch ist für die meisten Patienten die erste Anlaufstelle, wenn sie ins Krankenhaus müssen und zum Beispiel noch nicht wissen, wo sie hin sollen. Besonders Leute, die zum ersten Mal im Krankenhaus sind, seien unsicher, erzählt Koch. Sie muss dann Ruhe ausstrahlen. "Ich will den Patienten gleich das Gefühl geben, dass sie hier gut aufgehoben sind. Das wünsche ich mir ja auch, wenn ich irgendwo zum ersten Mal bin", erklärt sie. Auch während des Aufenthalts kommen Patienten zur Rezeption, zum Beispiel um das Telefon auf dem Zimmer einzurichten.
Einige Patienten , die regelmäßig kommen, kennt Maida Koch schon. "Da habe ich natürlich auch mal ein offenes Ohr", sagt sie. Und manchmal fällt ihr auch auf, wenn jemand länger nicht mehr da war. "Dann frage ich mich schon mal: Wo ist er denn?", erzählt Koch. "Aber das muss ja nicht unbedingt etwas Schlechtes heißen", fügt sie hinzu, so als wolle sie sich damit selbst beruhigen. Denn auch nach 25 Jahren im Beruf fühlt die Rezeptionistin noch mit den Schicksalen der Patienten mit. "Ab und zu nehme ich auch mal einen Gedanken mit auf den Heimweg", erzählt sie.
Während der Arbeit bleibt fürs Grübeln keine Zeit. An der Rezeption ist Maida Koch die Telefon- und Brandmeldezentrale der Klinik und hält die Überwachungskameras im Auge. Besuchern erklärt sie, wo sie ihre Angehörigen finden. Ständig klingelt das Telefon, oder es steht jemand vor ihr. Manchmal bildet sich sogar eine kleine Schlange. Auch wenn sie alle Hände voll zu tun hat, ist Freundlichkeit für sie oberstes Gebot. "Mit einem Lächeln geht vieles leichter", sagt die Rezeptionistin, die auch gerne mal mit Besuchern scherzt. Ihre Arbeit im Krankenhaus würde sie gegen keine andere eintauschen, sagt Maida Koch stolz.
Privat ist das Tanzen ihre große Leidenschaft, die sie mit ihrer Tochter gemeinsam hat. Einmal pro Woche gehen die Beiden abends zum "Agilando", einem Tanz- und Fitnessprogramm. "Es gibt nichts, wobei ich so gut abschalten kann wie beim Tanzen", erzählt die 51-Jährige. "Außerdem ist es ein guter Ausgleich zum vielen Sitzen auf der Arbeit", fügt sie lachend hinzu.
Antje Richter, 43, wirkt ruhig. Sie sitzt an einem Tisch in der Radiologie des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Theresia, die Hände vor sich gefaltet. Zu ihrem Gegenüber hält sie Blickkontakt, lächelt, nickt, hört zu und erklärt. "Zuhören können und beruhigend wirken, das sind wichtige Eigenschaften in meinem Beruf", sagt Richter. Das gesetzlich vorgeschriebene Aufklärungsgespräch vor radiologischen Untersuchungen führt zwar ein Arzt - aber Richter untersucht die Patienten und bereitet sie auf den Kontakt mit der Technik vor.
Nach 23 Jahren weiß die Medizinisch-technische Assistentin für Röntgen (MTRA) genau, welche Sorgen Patienten mitbringen, wenn sie zum Beispiel "in die Röhre" müssen. Und da gibt es einiges: die Dunkelheit, die ungewohnten Geräusche, die Enge und natürlich die Angst vor dem Untersuchungsergebnis.
"Ohne die Freude am Umgang mit Menschen läuft in meinem Beruf nichts. Man braucht viel Einfühlungsvermögen und Verständnis", erklärt Richter. Sie sorgt dafür, dass die Patienten während der Untersuchung keine Angst haben: "Es ist immer jemand dabei. Der Patient kann also jederzeit mit uns sprechen." Für viele ist das schon beruhigend: "Wenn ein Patient besonders viel Angst hat, können wir die Untersuchung auch speziell darauf ausrichten." Dazu gehört der Einsatz eines Untersuchungsgeräts mit besonders großer Öffnung - oder, dass beim MRT-Gerät, bei dem übrigens keine Strahlenbelastung besteht, ruhigere Sequenzen angewählt werden.
Denn die Untersuchung muss sein, weil eine exakte Diagnose sonst oft gar nicht möglich wäre. Mithilfe der Aufnahmen kann der Arzt genau feststellen, wo das Problem liegt.
So ist das auch bei der Mammographie, die zur Früherkennung von Brustkrebs dient. Dabei muss die Brust komprimiert werden. Richter weiß, das ist vielen Frauen unangenehm. "Aber das ist notwendig, damit die Aufnahmen eine hohe Qualität haben und die Strahlenbelastung gering gehalten wird." Außerdem hat Richter viel mit Schlaganfallpatienten, Unfallopfern und Leuten mit unklaren Beschwerden zu tun. Diese müssen im Kernspin- (MRT) oder Computertomographen (CT) untersucht werden. Die Geräte liefern besonders klare Bilder und können auch Bereiche abbilden, in die Ultraschall und Röntgen nicht vordringen.
Den ganzen Tag ist Antje Richter für ein bestimmtes Gerät zuständig. "Die unterschiedlichen Untersuchungsmethoden und Geräte gehören zu den Dingen, die meine Arbeit abwechslungsreich werden lassen", sagt sie. Der Beruf einer MTRA sei die Schnittstelle zwischen Technik, Medizin und dem Kontakt mit Menschen. "Und genau das wollte ich immer."
"Unsere Patienten sind keine Simulanten", sagt Johannes Ziegler. In die Psychosomatische Abteilung des CaritasKlinikums Saarbrücken St. Josef Dudweiler kommen zwar überwiegend Patienten mit Symptomen, für die keine körperliche Ursache gefunden werden kann. "Aber für sie sind die Symptome real", so der 48-jährige Stationsleiter.
Auf seiner Station wird der Zusammenhang zwischen psychischen und körperlichen Vorgängen untersucht. Unter den 36 stationär und zehn teilstationär untergebrachten Personen sind auch welche, deren körperliche Erkrankungen ihren ganzen Alltag bestimmen. "Das können zum Beispiel Schmerzen sein. Dann geht es darum, dass Patienten lernen, ihrer Krankheit weniger Raum zu lassen. Dass das Leben trotzdem weitergeht", erzählt Ziegler.
Schmerzen ohne erkennbaren Grund hingegen seien wie Essstörungen oft ein Zeichen dafür, dass in der Psyche etwas nicht stimmt. Ursache kann ein Ereignis in der Vergangenheit sein, das nach Jahrzehnten plötzlich Beschwerden auslöst, zum Beispiel die Prügelstrafe in der Kindheit oder ein unscheinbarer Auffahrunfall. "Das kann einen zum Beispiel beim Übergang in einen neuen Lebensabschnitt plötzlich völlig aus der Bahn werfen", erklärt der Stationsleiter. Im Schnitt werden die Patienten sechs Wochen lang behandelt. Um Probleme zu erkennen und zu therapieren, führen Ziegler und seine Kollegen Einzel- und Gruppengespräche. "Ein vertrautes Verhältnis ist enorm wichtig", sagt er. Sport soll den Patienten unterstützen. Manchmal wird auch die Familie einbezogen. Auch das gehört zur Systemischen Beratung, in der Ziegler eine Weiterbildung gemacht hat. Typisch ist sein Werdegang aber nicht: Mit 14 Jahren begann Ziegler eine Ausbildung zum Metzger. Als er merkte, dass ihn das auf Dauer nicht ausfüllt, schulte er mit 27 zum Krankenpfleger um. Durch den ganzheitlichen Ansatz in seiner damaligen Klinik wurde sein Interesse für die Psychosomatik geweckt. "Ich habe dann aber schnell gemerkt, dass Lebenserfahrung allein nicht ausreicht", erzählt Ziegler. Voraussetzung für die folgende Weiterbildung war die Krankenpflegeausbildung. Denn es ist nicht immer leicht, Zeichen einer körperlichen Erkrankung von psychosomatischen Symptomen zu unterscheiden. "Wenn bei jemandem bekannt ist, dass er psychisch bedingte Herzschmerzen hat, heißt das nicht, dass sich nicht irgendwann auch mal ein Herzinfarkt durch ähnliche Schmerzen ankündigen kann. Darauf müssen wir genau achten."
Seine Arbeit macht Ziegler Spaß, auch wenn er manchmal Leute in schweren Krisen erlebt. "Am schlimmsten sind Phasen, in denen man nichts aktiv tun kann und ein Patient zum Beispiel nach einem Suizidversuch nur will, dass jemand wortlos bei ihm sitzt", erzählt Ziegler. Denn er will Menschen helfen, ihre Probleme zu bewältigen. "Die verschwinden oft nicht komplett, aber die Patienten lernen, damit zu leben." Privat muss Ziegler sich auch mal abgrenzen, wenn Bekannte psychologische Ratschläge von ihm erwarten. "Dagegen muss ich mich natürlich wehren", meint er. Noch wichtiger sei dort aber etwas anderes, so der 48-Jährige lachend: "Ich muss aufpassen, dass ich nicht bei jedem nach einem Therapiebedarf suche."
„Frag mal nach, ob das wirklich stimmt“, bekam Jörg Müllers Sohn als Schüler immer wieder zur Antwort, wenn er Erwachsenen erzählte, sein Vater sei Physiker und arbeite im Krankenhaus. Denn unter den ganzen Ärzten, Krankenpfegern und Hebammen vermutet kaum jemand einen Physiker.
Dabei könnten bestimmte Behandlungen ohne Medizinphysiker wie Jörg Müller überhaupt nicht durchgeführt werden. Die Strahlentherapie hilft Menschen mit Arthrose, mit einem Fersensporn oder einem Tennisellenbogen. Unverzichtbar ist sie in der Krebsbehandlung - dort werden Röntgenstrahlen eingesetzt, um die Tumoren zu zerstören. Das ist auch der Grund, warum Müller ein Aufbaustudium für medizinische Strahlenphysik gemacht hat. "Ich wollte sehen, wie meine Arbeit sich konkret auf Menschen auswirkt", sagt der 50-Jährige.
Das erlebt er als Leitender Medizinphysiker der Klinik für Radioonkologie am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Theresia täglich. Vier Physiker und vier Ärzte sind sie in der Abteilung. "Die Zahl der Physiker muss mit der Zahl der Ärzte übereinstimmen. So ist das Gesetz", erklärt Müller. Er schätzt es besonders, dass unter den Mitarbeitern ein großer Zusammenhalt herrscht. "Wir machen viele gemeinsame Ausflüge, zum Beispiel zum Skifahren oder Wandern am Wochenende." Da haben sie frei, weil samstags und sonntags keine Bestrahlungen stattfinden. Dass viele Patienten schwer krank sind, ist für Müller kein Widerspruch zur fröhlichen Stimmung in der Abteilung. "Wir sind da, um zu helfen. Und das wissen auch die Patienten. Deshalb ist die Atmosphäre hier sehr positiv", erzählt er. Mit den Patienten hat Müller nur indirekt zu tun. Er berechnet im Hintergrund die optimale Strahlendosis und simuliert die Bestrahlung am Computer. "Gesundes Gewebe soll natürlich geschont werden", sagt Müller. Deshalb fertigen Dr. Müller und sein Team sogar während der Bestrahlung Aufnahmen von Patienten an, um deren Liegeposition zu verbessern. "Es gibt ständig technische Fortschritte."
Damit auch alles glatt geht, prüft Müller regelmäßig die Funktion von "Bruni, Siggi und Fred". So nennt das Team scherzhaft seine zwei Bestrahlungsgeräte und das CT. "Die müssen genau gecheckt werden, wie ein Flugzeug vor dem Start."
Sein Wissen gibt Müller als Dozent der Hochschule für Technik und Wirtschaft weiter, ein Ausgleich zwischen Theorie und Praxis. "Mein Beruf macht mir wirklich Spaß", sagt Müller.