Im CaritasKlinikum Saarbrücken kommt bei der Bekämpfung von Hirnmetastasen eine moderne Hochpräzisionsbestrahlung, die so genannte stereotaktische Bestrahlung, zum Einsatz. „Bei der Stereotaxie können wir Hirnmetastasen punktgenau, mit hoher Präzision bestrahlen und somit das umliegende, gesunde Gewebe bestmöglich schonen“, erklärt Dr. med. Martina Treiber, Chefärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie.
Als Teil des zertifizierten Onkologischen Zentrums am CaritasKlinikum Saarbrücken ist die Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie eine wichtige Säule der interdisziplinären Krebsbehandlung. Etwa 60 Prozent aller onkologischen Patienten benötigen eine Strahlentherapie, häufig in der Kombination mit Operation und Chemotherapie.
Das CaritasKlinikum Saarbrücken ist neben dem Universitätsklinikum Homburg die einzige Klinik im Saarland, die die stereotaktische Bestrahlung anbietet. „Wir verfügen hier über die modernsten Geräte und haben zudem in eine spezielle Software für die beiden hochmodernen Linearbeschleuniger investiert. Die Hochpräzisionsstrahlentherapie ist besonders hoch dosiert und zerstört zuverlässig das Erbgut der Krebszellen. Strahlen sind unsere Verbündeten im Kampf gegen bösartige und auch gutartige Erkrankungen,“ sagt Treiber. „Strahlen kann man messen und physikalisch exakt berechnen, man kann sie dosieren und präzise zum Einsatz bringen.“
Nach Indikation für eine Bestrahlung erfolgen ausführliche Untersuchungen und Gespräche. Vor der ersten Behandlung erstellt das interdisziplinäre Team der Radioonkologie einen computergestützten Bestrahlungsplan. Dabei arbeiten die speziell ausgebildeten Ärzte eng mit den Medizinphysikern der Abteilung zusammen. Der individuell für den Patienten entwickelte detaillierte, dreidimensionale Plan ist Grundlage für jede Strahlenbehandlung, auch für die stereotaktische Bestrahlung. Für eine genaue Positionierung des Patienten im Linearbeschleuniger wird eine passgenaue Lagerungsmaske hergestellt. Das Bestrahlungsvolumen wird millimetergenau berechnet und visualisiert.
Im vergangenen Jahr konnten bereits 20 Patientinnen und Patienten von der neuartigen Hochpräzisionsstrahlentherapie am CaritasKlinikum Saarbrücken profitieren. „Die Bestrahlung selbst dauert nur wenige Minuten und wird in der Regel ambulant durchgeführt. Die Hirnmetastasen werden dabei mit einer hohen Strahlendosis aus mehreren Richtungen bestrahlt. An dem Punkt, an dem die Strahlen aufeinandertreffen ist die Strahlendosis hochkonzentriert“, erklärt die Chefärztin. „Die Strahlen entfalten erst im Zielgebiet ihre volle Wirkung – das sorgt dafür, dass das umliegende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird. Durch die hohe Strahlenkonzentration sind nur wenige Sitzungen notwendig. Wenn wir nur eine Sitzung zur Zerstörung des Tumorgewebes benötigen, sprechen wir von der sogenannten Radiochirurgie. Die Abtragung des Tumors ist so gründlich und millimetergenau, wie mit einem Skalpell.“
Schon über 50 Jahre gehört der Kampf gegen den Krebs zu den medizinischen Schwerpunkten des CaritasKlinikums Saarbrücken. Da die Radioonkologie eine wichtige Rolle in der Krebstherapie innehat, wurde bereits damals eine Bestrahlungsanlage für die Krebstherapie angeschafft. Anfang 1999, pünktlich zur Eröffnung der neuen Strahlenklinik, wurde diese von einem Linearbeschleuniger abgelöst.
Durch vorrausschauende medizinische und strategische Planung wurde die Radioonkologie in den vergangenen Jahrzehnten erweitert und stets modernisiert. „In den letzten Jahren hat sich unsere Abteilung ständig weiterentwickelt. Wir bieten unseren Patientinnen und Patienten eine Strahlentherapie auf universitärem Niveau an“, so Treiber.
Zur Person:
Dr. med. Martina Treiber ist Fachärztin für Strahlentherapie und seit zwölf Jahren Chefärztin der Klinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am CaritasKlinikum Saarbrücken. Ihr Studium der Humanmedizin absolvierte sie am Universitätsklinikum Heidelberg, danach folgte ebenfalls in Heidelberg die Facharztausbildung. Nach Ihrer Facharztprüfung leitete sie 2001 als Oberärztin die Sektion der Intraoperativen Radiochirurgie. Im Rahmen weltweiter Kooperationen der Universität Heidelberg unterstützte sie andere Länder, so war sie im arabischen Katar am Aufbau der ersten Strahlentherapeutischen Klinik beteiligt und im Anschluss über drei Jahre Chefärztin dieser. Nach dieser Zeit und zurück in Deutschland legte sie eine weitere Facharztprüfung zur Palliativmedizinerin ab. Seit 2011 leitet sie als Chefärztin die Radioonkologische Klinik im Caritasklinikum Saarbrücken und wurde 2019 zusätzlich zur Ärztlichen Direktorin des MVZ ernannt. Des Weiteren ist sie stellvertretende Vorsitzende der Saarländischen Krebsgesellschaft (SKG). Dr. Martina Treiber ist auch in der Entwicklungshilfe tätig, die letzten Hilfsprojekte konnte sie 2018 / 2019 in Bangladesch verwirklichen.
Text und Foto: Susanne Faas
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