Eine Tendenz zu mehr Freizeit- und Gesundheitssport führt zu steigenden Fallzahlen im Bereich gerissener Kreuzbänder. Das beobachtet Dr. Markus Pahl, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie am CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler: „Inzwischen operieren wir fast täglich, manchmal sogar mehrmals am Tag, Personen mit gerissenen Kreuzbändern. Das Spektrum reicht vom Profisportler bis hin zum Otto Normalverbraucher.“ Die hohe Fallzahl bringt eine Expertise und Routine mit sich, die inzwischen zu einem Alleinstellungsmerkmal im Saarland geworden ist. „Wir besitzen in Dudweiler modernste, hoch standardisierte OP-Techniken. Und es gibt ganz klare Abläufe, bei der Aufnahme, der Operation und der Nachbehandlung“, erklärt Chefarzt Dr. Pahl. „Und wir erzielen sehr gute Ergebnisse.“
Der Orthopäde und sein Team beherrschen sämtlichen Methoden der Rekonstruktionen mit körpereigenen Sehnen: „Wir benutzen auch im Bohrkanal selbst kein Fremdmaterial, so dass das neue Kreuzband komplett organisch einheilen kann. Nach Lehrmeinung international renommierter Kreuzbandchirurgen und meiner Meinung nach ist dies die beste Methode für eine schnelle und umfassende Heilung und auch für eine mögliche Re-Operation mit erneutem Kreuzbandersatz.“ Denn dass ein einmal verletztes Kreuzband erneut behandelt werden müsse, sei keine Seltenheit. „Auch hier haben wir sämtliche technischen und operativen Fähigkeiten, um den jeweils auf die Patientenbedürfnisse angepassten Eingriff durchführen zu können“, sagt Pahl. „Hier ist das Zusammenspiel des ganzen Teams nötig.“ Dafür bilden er und seine Oberärzte und Assistenzärzte sich ständig weiter.
Auch im Bereich der hinteren Kreuzbänder besitzt Chefarzt Dr. Pahl eine ausgewiesene Expertise: „Wir sind eine der wenigen Kliniken in Südwestdeutschland, die die hinteren Kreuzbänder endoskopisch operieren können, das bedeutet ohne offenes Verfahren und damit auch ohne größere Narben.“ Auch weitere vorliegende Verletzungen, wie zum Beispiel am Knorpel oder Meniskus, sowie vorhandene Beinfehlstellungen wie X- und O-Beine könnten beim gleichen Eingriff mitbehandelt werden, wenn dies medizinisch notwendig erscheint und dies gewünscht sei. „Jeder Patient wird bei uns passgenau behandelt; darum arbeiten wir Hand in Hand mit vielen Berufsgruppen zusammen. Begleitverletzungen, Voroperationen, Alter sowie berufliches und sportliches Betätigungsfeld spielen eine wichtige Rolle bei der Therapieentscheidung. Und nicht immer ist eine Operation das Mittel der Wahl. Auch eine konservative Behandlung mit Reha kann in manchen Fällen sinnvoll sein“, betont Pahl.
Nahezu alle Patienten könnten nach dem Eingriff wieder das gleiche sportliche Niveau wie vorher erreichen. Dazu beginnt schon ab dem 1. Tag die Physiotherapie auf der Station. Nach der Entlassung nach drei bis fünf Tagen wird die Reha dann ambulant weitergeführt. „Etwa sechs bis acht Wochen nach dem Eingriff sind die Patienten wieder einsatzbereit“, macht Pahl Hoffnung.
Text: Nele Scharfenberg
Fotos: Fotolia (Knie), Iris Maurer (Dr. Pahl)
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