Thrombosen - also Blutgerinnsel, die den Blutfluss beeinträchtigen - entstehen normalerweise durch Verhinderung des Blutflusses, Gefäßwandschädigungen und erhöhte Viskosität des Blutes, beispielweise in Folge, einer Gerinnungsstörung, einer Tumorerkrankung oder langer Bettlägerigkeit. „Es gibt aber auch Thrombosen, die seltene Ursache haben, angeboren sind und sich dann erst im späteren Leben zeigen”, erklärt Dr. med Nitin Sood, Leiter des Herzkatheterlabors am CaritasKlinikum Saarbrücken. Das May-Thurner-Syndrom zum Beispiel bezeichnet eine Venenverengung, die das Risiko für Thrombosen erhöht: Auf der linken Seite drückt die Arterie bei der Überkreuzung die Vene gegen die Lendenwirbelsäule dadurch wird die Vene in der Folge eingeengt. Das Blut gerinnt und verstopft die Gefäße. Die Folge: Das betroffene Bein schwillt an, die Haut verfärbt sich, Schmerzen treten auf.
So war es auch bei Sally Kaouk. Die 21-Jährige hatte im Mai erstmals Schmerzen im Becken-Bereich. „Anfang Juli wurde es dann so schlimm, dass ich weder gehen noch stehen konnte“, erinnert sich die junge Saarbrückerin. „Ich habe so viele Schmerzmittel genommen, aber nichts hat geholfen.“ Noch in der Nacht fuhr sie in die Notaufnahme des CaritasKlinikums – die richtige Entscheidung!
Schon kurz nach Aufnahme wurde bei ihr eine Thrombosierung der Bein- und Beckenvene infolge eines May-Thurner-Syndroms diagnostiziert und am Nachmittag wurde sie durch Dr. Nitin Sood operiert. „Das May-Thurner-Syndrom tritt relativ selten auf – in der Regel bei Frauen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr. Wenn es nicht erkannt wird und nur Blutverdünner verabreicht werden, kann sich in 20 bis 50% der Fälle das schwer zu behandelndes postthrombotisches Syndrom entwickeln“, erklärt der erfahrene Mediziner.
„Da die Verengung ein mechanisches Problem ist, haben wir es auch mechanisch gelöst. Ich habe die Vene in der Kniekehle punktiert, die Blutgerinnsel mit Hilfe einer erstmals im Saarland angewendeten, neuen Methode entfernt und die Vene wieder aufgeweitet. Danach habe ich an der Stelle einen Stent eingesetzt, um das verengte Gefäß zu stabilisieren, damit es nicht erneut zum Verschluss oder zur Verengung kommt.“
Zur Entfernung der Gerinnsel kam ein so genannter ClotTriever zum Einsatz. Das Besondere an der Methode ist, dass neben frischen Thrombosen auch ältere Thrombenanteile entfernt werden können. „Bislang war dies kaum möglich“, so Dr. Nitin Sood.
Sally Kaouk war schockiert, als sie gesehen hat, wie viele Gerinnsel bei dem Eingriff entfernt wurden. „Ich dachte ich gehe ins Krankenhaus und bekomme etwas gegen die Schmerzen. Zu erfahren, dass ich schon so lange eine unbemerkte Krankheit habe, war natürlich erstmal erschreckend.“ Umso beruhigender war es zu wissen, dass sie bei Dr. Sood in den besten Händen ist. Der gebürtige Inder, der seit knapp 20 Jahren im Saarland lebt, gilt als ausgewiesener Experte seines Faches. „Dr. Sood und sein Team waren so nett zu mir und haben mir alles ganz genau erklärt – vor, während und nach der OP.“
Nach ein paar Tagen stationärem Aufenthalt konnte Sally Kaouk wieder nach Hause gehen. Zwei Wochen später kann sie schon fast schmerzfrei laufen. Die nächsten Monate muss sie noch Kompressionsstrumpfhosen tragen und Blutverdünner einnehmen, aber sie hofft darauf, dass bald alles wieder so ist wie vorher. „Ich bin in meinem Job und meinem ganzen Leben sehr aktiv“, sagt die Auszubildende zur Groß- und Außenhandelskauffrei. „Ich bin dankbar, dass im CaritasKlinikum so schnell gehandelt wurde. Ich habe mich sehr gut aufgehoben gefühlt.“
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