Wenn sich ein Patient nach einer Party-Nacht plötzlich wie fremdbestimmt fühlt, Gedächtnislücken bis hin zum Filmriss hat, dann besteht die Möglichkeit, dass so genannte K.O.-Tropfen im Spiel waren. In der Zentralen Notaufnahme (ZNA) des CaritasKlinikums Saarbrücken wird dieses Thema sehr ernst genommen und die Mitarbeiterinnen, Ärzte und Pflegekräfte regelmäßig geschult.
„Im vergangenen Jahr gab es drei Verdachtsfälle bei uns, aber die Dunkelziffer liegt vermutlich wesentlich höher“, erklärt Petra Born, stellvertretende Ärztliche Leiterin der ZNA. Unter dem Begriff K.O.-Tropfen werden verschiedene Substanzen zusammengefasst, darunter zum Beispiel Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder Narkosemittel. Das bekannteste ist die Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), die früher als Narkosemittel eingesetzt wurde und auch als ‚Party-Droge‘ im Einsatz ist. „Wie bei jedem Gift ist die Dosis entscheidend“, so Petra Born. „In niedriger Dosierung kann GBH euphorisierend und angstlösend wirken. Bei höherer Dosierung kommt es zu Schwindel, Übelkeit und Erbrechen bis hin zum Koma. Es kann extrem gefährlich sein, gerade auch in Kombination mit anderen Mitteln wie Alkohol.“
Wenn eine Person mit Verdacht auf eine Vergiftung in die Zentrale Notaufnahme kommt, gibt es zunächst eine ganzheitliche Untersuchung, die immer gleich abläuft. In begründeten Verdachtsfällen erfolgt eine Untersuchung auf K.O.-Tropfen. „Es ist wichtig, dass Patienten, die zu uns kommen, frühzeitig den Verdacht zu äußern, da die Halbwertszeit zur Nachweisbarkeit der Stoffe sehr kurz ist“, betont Medizinerin Petra Born. „Patienten müssen auch bereit sein, ehrlich auf unsere Fragen zu antworten oder sich selbst genau beobachten, wenn ihnen etwas komisch vorkommt. Das könnte zum Beispiel sein, dass ein Getränk anders schmeckt als sonst oder die beobachtete Wirkung nicht zur konsumierten Menge an Alkohol passt.“
In der Zentralen Notaufnahme finden jede Woche Kurz-Schulungen fürs gesamte Team statt, die so genannte 2-Tafel-Fortbildung. Auch K.O.-Tropfen sind ein Thema, das regelmäßig wiederholt wird – dazu gehört die Stoffkunde, die Wirkungsweise, die Verstoffwechselung und das Vorgehen in der Notaufnahme. Zusätzlich gibt es Arbeitsanweisungen, die zwingend von allen gelesen werden müssen. „Es ist wichtig, dass alle Beteiligten wachsam sind, damit kein Patient in eine Schublade gesteckt wird.“
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