04.03.2024

Grüne Socken für Hilfe, Beratung und Informationen

CaritasKlinikum Saarbrücken beteiligt sich an der Kampagne des Vereins Eierstockkrebs Deutschland e.V.
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Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 7.500 Frauen an Eierstockkrebs. „Es ist einerseits eine eher seltene Tumorart, andererseits gehört sie aber auch zu den gefährlicheren: Mehr als die Hälfte der betroffenen Frauen sterben, weil der Krebs oft erst in einem späten Stadium entdeckt wird“, erklärt Dr. med. Mustafa Deryal, Leiter des Gynäkologischen Krebszentrums im Onkologischen Zentrum am CaritasKlinikum Saarbrücken.


Das CaritasKlinikum beteiligt sich an der Kampagne „Grüne Socken“ des Vereins Eierstockkrebs Deutschland e.V. Die Socken werden von ehrenamtlichen Frauen gestrickt und Kliniken und Zentren zur Verfügung gestellt. „Jedes Paar Socken schenkt auf der einen Seite Wärme, Zuversicht und Hoffnung, soll aber gleichzeitig Zugang zu mehr Informationen rund um diese Erkrankung gewähren“, erklären die Initiatoren der Aktion. Das Motto lautet: „Mit uns bekommt ihr keine kalten Füße, sondern viel Hilfe, Beratung und Informationen rund um den Eierstockkrebs und alle weiteren Unterleibskrebserkrankungen.“ Grün steht dabei für die Hoffnung.


Dr. Mustafa Deryal und sein Team behandeln im CaritasKlinikum Saarbrücken rund 300 Patientinnen mit Eierstockkrebs pro Jahr. Seit 2022 ist das Gynäkologische Krebszentrum zudem Kooperationspartner im Deutschen Konsortium familiärer Brust- und Eierstockkrebs. „30 Prozent der betroffenen Frauen haben eine familiäre Belastung, der Bedarf nach einer genetischen Analyse ist also sehr groß“, erklärt Chefarzt Dr. Deryal. „Allerdings müssen Frauen erst verstehen, was überhaupt passiert, um eine Entscheidung treffen zu können. Es braucht also eine umfangreiche und qualitativ-hochwertige Beratung, um ein Risiko-Potenzial zu erkennen und eine damit verbundene Versorgung sicherstellen zu können.“ Hierbei wird das individuelle Risiko festgestellt und im Bedarfsfall durch eine Gendiagnostik ergänzt und präzisiert. Anschließend können risikoangepasste Maßnahmen besprochen und angeboten werden. Es hat auch eine entscheidende Konsequenz für Familienmitglieder und wichtige Konsequenzen für die Therapie.


Heike Zimmermann erhielt vor zwei Jahren die Erstdiagnose Eierstockkrebs. „Es ging damals sehr schnell: Aufgrund akuter Beschwerden sollte ich eigentlich eine Darmspiegelung bekommen. In der Klinik waren die Tumormarker erhöht und ich wurde auf die Gynäkologie überwiesen, wo ich noch am gleichen Tag ein Gespräch beim Chefarzt bekommen habe“, erinnert sich die 60-Jährige. Zunächst erhielt sie eine Chemotherapie, dann wurde der Tumor operativ entfernt und es folgten weitere Chemo- und Antikörpertherapien. Im CaritasKlinikum fühlt sich Heike Zimmermann stets gut aufgehoben: „Ich kann jederzeit kommen oder anrufen, wenn es mir nicht gut geht oder ich Fragen habe. Das gibt mir ein gutes Gefühl.“ Auch sie weiß inzwischen, dass sie eine erbliche Veranlagung für den Eierstockkrebs besitzt und begrüßt Aufklärungskampagnen. „Meine Mutter hatte auch den Krebs, aber ich habe mich vorher nicht untersuchen lassen. Die Information zu haben ist eine Chance zum Vorbeugen, daher sind Information so wichtig.“ Jetzt kommt sie regelmäßig alle vier Wochen zur „Erhaltungstherapie“, um zu verhindern, dass sich der Krebs neu bildet.


Als Chefarzt Dr. Mustafa Deryal von der „Grüne Socken“-Aktion hörte, war er direkt begeistert: „Viele Patientinnen entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung eine Polyneuropathie, bei der die Reizweiterleitung der Nerven gestört ist. In der Folge sind die Extremitäten wie Hände und Füße oft besonders sensibel und kälteempfindlich. Die Socken sind da eine schöne Geste.“


Auch die Selbsthilfegruppe „Frauenselbsthilfe Krebs“ unterstützt die Aktion. Gruppenleiterin Monika Ludigs ist ebenfalls an Eierstockkrebs erkrankt. Erst vor Kurzem kam der Krebs zurück und sie ist erneut in Chemotherapie. „Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit eines Rezidivs groß ist und Eierstockkrebs besonders heimtückisch ist“, sagt die ehemalige Krankenschwester, die früher selbst im CaritasKlinikum gearbeitet hat. „Aber ich habe volles Vertrauen in die Ärzte und versuche nicht zu viel daran zu denken, sondern im Hier und Jetzt zu leben.“

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