„Geburten sind ein unglaublich dokumentationsintensiver Bereich und da legen wir auch sehr viel Wert drauf“, sagen die Hebammen Claudine Matysiak und Nadine Fuhrmann. In diesem Punkt sind sich alle einig, die in der Geburtshilfe des CaritasKlinikums Saarbrücken arbeiten. Und genau dieser Punkt ist seit einiger Zeit um vieles einfacher geworden. Dank eines neuen Programms – genannt STORCH.
„In der gesamten Klinik arbeiten wir mit dem Patientenverwaltungsprogramm ORBIS“, erklärt Claudine Matysiak. „Dort stehen fachübergreifend alle wichtigen Informationen drin, die unsere Patienten betreffen.“ Für die Geburtshilfe ist mit STORCH jetzt ein besonderes Zusatzmodul verfügbar. „Was früher in der Patientenakte auf Papier erfasst wurde, ist jetzt am PC verfügbar“, sagt Nadine Fuhrmann. „Der komplette Verlauf der Schwangerschaft ist schnell und übersichtlich einsehbar - von der pränatalen Vorstellung etwa sechs Wochen vor der Geburt bis zur Entlassung.“
In jedem Kreißsaal gibt es einen PC; auf den Stationen stehen mobile digitale Visitewägen zur Verfügung. Anordnungen, Untersuchungsergebnisse, Befunde, Kurven und Notizen können schnell dokumentiert werden. In einer Bildschirmansicht sind in verschiedenen Informationsblöcken die für die Geburtshilfe relevanten Daten erfasst. „Auf einen Blick kann man sich einen direkten Überblick verschaffen über die aktuelle Schwangerschaft, aber auch vorherige Schwangerschaften. Und es stehen weitere wichtige Informationen zur Verfügung, wie zum Beispiel Risiken oder Allergien“, sagen die Hebammen begeistert. Zudem ermöglicht es eine unkomplizierte Kommunikation und Optimierung der Schnittstellen zwischen den beteiligten Berufsgruppen wie Hebammen, Pflegekräften, Ärzten, Anästhesie und OP.
Nach der Entbindung gehen sofort neue Reiter auf, um die Daten des Neugeborenen zu erfassen. „So entstehen aus einer Person zwei neue so genannte ‚Fallanlagen‘ – also zwei Datenblätter, Personen sind miteinander verknüpft. Die Neonatologie erhält sofort eine Info, dass das Baby da ist. Das wiederholte Aufschreiben verschiedener Informationen an verschiedenen Stellen, zum Beispiel Name und Geburtszeitpunkt, entfällt. Und die erfassten Daten können direkt in Arztbriefe, die Geburtsmeldung oder Etiketten übernommen werden.
„Das Modul bringt eine unglaubliche Erleichterung und Zeitersparnis mit sich“, sagen Claudine Matysiak und Nadine Fuhrmann. „Es erspart Wege, Telefonate und letztendlich Zeit, die dann für die Patientinnen und die Kinder bleibt.“ Das gesamte Team habe die Umstellung sofort angenommen: „Man muss immer offen sein für Neues. Alle kommen gut damit zurecht, es ist intuitiv und selbsterklärend.“
Trotz Digitalisierung sind die Hebammen aber stolz darauf, dass es weiterhin ein klassisches Geburtenbuch gibt. „Die werden seit Jahrzehnten gleich geführt und es ist immer schön, da einen Blick rein zu werfen. Manche liebgewordenen Dinge haben einfach Tradition – und das ist auch gut so.“
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