Wenn Patienten im Krankenhaus an einer weit fortgeschrittenen Erkrankung, wie zum Beispiel einer Tumor- oder weit fortgeschrittenen internistischen und neurologischen Erkrankungen leiden, ist es indiziert, einen Palliativmediziner oder ein Palliativteam hinzuzuziehen. „Ziel der Palliativmedizin ist die Verbesserung der Lebensqualität des Patienten und seines Umfelds“, erklärt Maria Seyfried, Ärztin in der Klinik für Palliativmedizin am CaritasKlinikum Saarbrücken. „Bei dem ganzheitlichen Konzept geht es einerseits um ein möglichst frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln körperlicher Symptome wie z. B. Schmerzen, Übelkeit und Luftnot, andererseits um das Erkennen, Einschätzen von im Zusammenhang mit der Erkrankung stehenden Belastungen im psychischen, spirituellen und sozialen Bereich.“
2008 entstand die Projektidee, den bis dahin üblichen ärztlichen Konsiliardienst im Bereich der Palliativmedizin um pflegerische Expertise zu erweitern und weitere Berufsgruppen wie den Sozialdienst, psychoonkologischen Dienst, Seelsorger, Physiotherapeuten und andere eng in die Betreuung einzubinden. „Ein weiteres Anliegen war, den Patienten während seines Aufenthaltes regelmäßig bis zu seiner Entlassung zu betreuen, bei hoher Symptomlast eine Verlegung auf die Palliativstation zu veranlassen sowie bei Bedarf Kontakte zu außerklinischen palliativen Einrichtungen herzustellen“, sagt Maria Seyfried.
Seit 2009 ist der Palliativdienst fester Bestandteil der Patientenversorgung im CaritasKlinikum St. Theresia, das mit dieser Form des Palliativdienstes Vorreiter im Saarland war. Im Kernteam des Palliativdienstes arbeiten neben Maria Seyfried, Fachärztin für Anästhesie mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin auch zwei Fachpflegekräfte für Onkologie, Palliativmedizin und Schmerztherapie, Jutta Colle-Schneider und Judith Recktenwald.
Der Palliativdienst lernt pro Jahr etwa 500 Patienten im Erstkonsil kennen. „Je früher wir hinzugezogen werden, desto besser“, sagt Maria Seyfried. Meist betreut das Team 10 bis 15 Patienten gleichzeitig, wobei der individuelle Unterstützungsbedarf sehr unterschiedlich ist. „Mit manchen Patienten haben wir mehrmals die Woche Kontakt – das kommt ganz auf die Symptomlast an.“
Die Arbeit des Palliativdienstes ist beratend und anleitend. Die Beratung bezieht sich vor allem auf Empfehlungen zur medikamentösen Behandlung, die Anleitung betrifft meist pflegerische Maßnahmen zu Lagerung, Mundpflege und spezieller Wundversorgung. „Die Hauptverantwortung für die Verordnung und Durchführung der Therapie bleibt aber natürlich bei dem behandelnden Arzt beziehungsweise Behandlungsteam, das den Palliativdienst angefordert hat“, macht Maria Seyfried deutlich.
Die Fachfrauen wollen vor allem mit einem Vorurteil aufräumen: „Früher hörten Patienten oft den Satz: ‚Wir können nichts mehr für Sie tun.‘ Diesem Satz wollen wir entgegensetzen: ‚Wir sind für Sie da, wir können Ihre Beschwerden lindern‘. Wir wollen den Patienten und seinen Angehörigen Mut machen, mit der Erkrankung zu leben und erreichen, dass das Wissen um die Palliativmedizin ein wenig den Schrecken bei schweren Erkrankungen nimmt. Es gibt auch Patienten, die sich bewusst gegen eine Bestrahlung oder Chemotherapie entscheiden. Egal, wie sich jemand entscheidet, wir lassen niemanden allein.“
Info:
Herzliche Einladung zur Fortbildung
Eine Fortbildung „10 Jahre Palliativdienst am CaritasKlinikum Saarbrücken“ findet am Samstag, 13. Juli, 9 bis 12 Uhr statt. Anmeldungen per Telefon (0681) 406 1151 oder per Mail an palliativ@caritasklinikum.de
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