Dort werden jetzt insgesamt neben zwölf Intensivtherapiebetten auch vier Betten für Intermediate Care (IMC) vorgehalten, also für Patienten mit erhöhtem Überwachungs- und Pflegebedarf, die noch nicht auf die Normalstation verlegt werden können, jedoch beispielsweise keine künstliche Beatmung benötigen.
„Die Menschen werden immer älter und kränker. Wir können heute mit modernster Technik Patienten helfen, denen wir früher nicht helfen konnten. Dafür ist jedoch eine verstärkte Überwachung und intensivmedizinische Betreuung notwendig“, erklärt Prof. Dr. Andreas Sielenkämper, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin. Das Zimmer ist, wie die gesamte Station, voll digitalisiert und mit modernstem Equipment ausgestattet. Neben modernem Monitoring stehen verschiedene Techniken zur Verfügung, die die Funktion einzelner Organe wie Niere, Lunge oder Herz zeitweise unterstützen oder ersetzen können.
Die Voraussetzungen für das neue Zimmer waren bereits beim Umbau der Station im Jahr 2014 geschaffen worden. Bis zur Inbetriebnahme Anfang Januar wurde der Raum nur als Ausweich-Option genutzt. „Der Bedarf und die Patienten sind da. Ich bin froh, dass wir zukünftig den gestiegenen Patientenzahlen Rechnung tragen und mehr intensivpflichtige Patienten betreuen können“, sagt die kaufmännische Direktorin des CaritasKlinikums, Margret Reiter.
Im Zuge der Ausweitung wurde zum Jahreswechsel eine neue ärztliche Stelle besetzt und zusätzliches Pflegepersonal eingestellt. Zu den 270.000 Euro an zusätzlichen jährlichen Personalkosten kämen rund 230.000 Euro an jährlichen Sachkosten, erklärte Margret Reiter. Die einmaligen Investitionen hätten rund 150.000 Euro betragen.
cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer ist stolz auf diese Investitionen, auch in Zeiten stagnierender Förderungen. „Der Raum und die hier getätigte Investition stehen symbolisch für unsere Strategie am CaritasKlinikum“, erklärt cts-Geschäftsführer Rafael Lunkenheimer. „Auf der einen Seite verfolgen wir eine langfristige bauliche Zielplanung, auf der anderen Seite investieren wir kontinuierlich mit vielen kleineren Maßnahmen in eine stetige Verbesserung der Patientenversorgung. Aber es muss auch jemanden geben, der die entsprechenden Ideen hat und dann auch jemanden, der die Umsetzung macht. Hier möchte ich mich bei allen Beteiligten, insbesondere auch beim technischen Dienst, recht herzlich bedanken.“
Die zusätzlichen Überwachungsplätze bedeuten eine Kapazitätssteigerung von rund 15 Prozent auf der Intensivstation. „Bei etwa 1500 Patienten im Jahr ist das schon eine ganze Menge“, betont Prof. Sielenkämper. „Die Pflege ist personell sehr aufwändig: Eine Pflegekraft betreut zwischen zwei Intensiv- und vier IMC-Patienten. Aber wir haben hier ein tolles, sehr motiviertes und hoch qualifiziertes Team.“
60 Pflegefachkräfte arbeiten derzeit auf der Station 10. Davon haben rund 60 Prozent eine Fachweiterbildung Intensivpflege und Anästhesie. „Das ist eine sehr hohe Quote. Wir habe den Vorteil, dass wir die Ausbildung selbst anbieten und hier vor Ort selbst durchführen“, sagt Stationsleiter Matthias Becker. Die Weiterbildung findet mit aktuell 15 Kolleginnen und Kollegen bereits zum dritten Mal statt. 14 Ärzte haben zudem die spezielle Zusatzweiterbildung als Intensivmediziner.
Text und Foto: Nele Scharfenberg
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