Knie sind das Spezialgebiet von Dr. med. Markus Pahl, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Spezielle Orthopädische Chirurgie im CaritasKlinikum Saarbrücken St. Josef Dudweiler. Über 100 Kreuzband-Operationen führen er und sein Team jährlich durch, so viele wie kein anderes Krankenhaus im Saarland.
Seit Kurzem kann Dr. Pahl seinen Patientinnen und Patienten noch eine weitere neue Methode anbieten: Als eine von nur bislang fünf Kliniken in Deutschland wurde er von einem Hersteller ausgewählt und ausgebildet, eine Knieprothese einzusetzen, die beide Kreuzbänder erhält. „Das Verfahren ist sehr kompliziert, man braucht viel Erfahrung und Routine, da man quasi um die Kreuzbänder herum operieren muss“, erklärt Dr. Pahl. „Man ist als Operateur also in seinem Bewegungsspielraum erheblich eingeschränkt.“
Aber es lohnt sich – dessen ist sich der Mediziner sicher: „Für den Einsatz dieser Prothese sind bestimmte Voraussetzungen notwendig, sie ist nicht für Jedermann geeignet, da muss alles passen: Zum einen haben nur 10 bis 20 Prozent aller Patienten mit Knie-Arthrose überhaupt noch zwei intakte Kreuzbänder. Zum anderen darf die Achs-Fehlstellung nicht allzu ausgeprägt sein. Das ist nichts für die breite Masse, aber für eine bestimmte Patientengruppe können wir hiermit eine Versorgungslücke schließen.“
Die Markteinführung des sogenannten „Journey II XR“ in den USA erfolgte vor knapp drei Jahren. Seitdem gab es weltweit rund 3.000 Implantationen, davon 60 in Europa und 30 in Deutschland. Die erste Implantation in Deutschland erfolgte im Juli 2018. Für die Ausbildung ist Chefarzt Markus Pahl mehrere Tage nach London gereist: „Es gab ein striktes Auswahlverfahren seitens des Herstellers bei diesem komplexen Verfahren. Wir haben hier in Dudweiler viel Erfahrung und eine große Expertise in der Kreuzbandchirurgie und der Knieendoprothetik.“
Die Patienten, die nach Dudweiler kommen, leiden häufig unter Knie-Arthrose: Der Knorpel ist verbraucht, abgerieben oder kaputt. Dies kann durch Altersverschleiß, rheumatische Erkrankungen oder (Sport-)Unfälle verursacht sein. Zur Wiederherstellung der Beweglichkeit wird bei dem neuen – wie auch bei den herkömmlichen – Verfahren am Schienbein eine Basisplatte eingebracht und der Oberschenkel erhält eine Überkronung. Der Unterschied: das neue Implantat hat weniger Auflagefläche, um Platz für die noch intakten Kreuzbänder zu lassen.
Im Juli hat Chefarzt Dr. Markus Pahl die erste Operation dieser Art im gesamten südwestdeutschen Raum durchgeführt. Mit dem Ergebnis ist er überaus zufrieden. „Die Operation ist ideal verlaufen“, sagt er und zeigt auf die post-operativen Röntgenbilder. „Das Implantat sitzt perfekt.“ Der nächste Patient stehe bereits in den Startlöchern.
„Mit diesem neuartigen Implantat kommen wir noch näher an die natürliche Beweglichkeit des Knies und können einen bestmöglichen Bewegungszyklus wiederherstellen, da die Kreuzbänder den Bewegungsablauf vorgeben. Zudem bleiben die Nervenenden erhalten, dies ist wichtig für die sog. Propriozeption oder auch Tiefensensibilität genannt. Sie liefert Informationen über Positionen und Bewegungen des Körpers“, zählt Chefarzt Dr. Markus Pahl auf: „Mein Anspruch ist es, meinen Patientinnen und Patienten immer die für Sie passendsten, besten und innovativsten Verfahren und Methoden anbieten zu können.“
Text: Nele Scharfenberg
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