„Ich würde es immer wieder machen und möchte keine Sekunde missen.“ So resümiert Johannes Ziegler seine Elternzeit. Der Stationsleiter der Klinik für Psychosomatik im CaritasKlinikum Saarbrücken am Standort St. Josef Dudweiler ist im Mai vergangenen Jahres zum ersten Mal Vater geworden. „Der Entschluss, zwei Monate Elternzeit zu nehmen, stand für mich sofort fest“, sagt Ziegler rückblickend. „Ich bin froh, dass ich die Unterstützung der Pflegedirektion hatte und mich auf meine Vertretung bedingungslos verlassen konnte.“ Verabschiedet wurde er mit dem Spruch ‚Genießen Sie die Zeit, denn sie kommt nie wieder‘. „Da habe ich erst milde gelächelt, aber inzwischen weiß ich: Es ist mehr als nur ein Spruch. Die Zeit vergeht so schnell und man muss jeden Augenblick voll auskosten.“
Nach der Geburt des kleinen Elias Henry blieb der 54-Jährige zunächst vier Wochen zuhause. „Anders wäre es auch gar nicht gegangen, da die Geburt nicht ganz einfach war und wir ansonsten auch leider keine Familie mehr haben, die hätte unterstützen können“, erinnert sich Ziegler zurück. „Ich bin direkt voll eingesprungen.“ Nach dem 1. Geburtstag konnte er in Kombination mit Urlaub sogar sieben Wochen mit der Familie verbringen. „Wenn ich nochmal die Wahl hätte, würde ich länger machen. Man kriegt so viel nicht mit, wenn man den ganzen Tag auf der Arbeit ist. Dann am Abend erzählt zu bekommen, was das Kind für Fortschritte gemacht hat, ist einfach etwas Anderes, als es selbst mitzuerleben. Ich kann es nur jedem Vater empfehlen.“ So stört es Johannes Ziegler auch nicht, dass momentan vieles andere brachliegt. „Zum Beispiel der Garten“, sagt er und lacht. „So vieles wird unwichtig, die Zeit mit meinem Sohn ist mir heilig.“
Der Pflegefachmann erinnert sich an seine eigene Kindheit zurück, in der er seinen Vater kaum gesehen hat. „Er war Alleinverdiener war und hat auch viel nachts gearbeitet. Da hatte ich natürlich den Wunsch, es anders zu machen.“ Schon seinem Berufswunsch, in die Krankenpflege zu gehen, konnte er als Jugendlicher nicht direkt folgen, sondern machte zunächst eine Metzger-Ausbildung. „Das war nie mein Wunsch, aber es wurde mir von meinem Elternhaus so vorgegeben. Aber irgendwann war klar, dass ich etwas verändern muss.“
Die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger absolvierte Johannes Ziegler in Lebach. „Die Ausbildung wurde von einer Nonne geleitet, die die persönliche Entwicklung in den Mittelpunkt stellte.“ Für Ziegler genau der richtige Ansatz und auch der Wegweiser für seine berufliche Zukunft, zunächst in der Schmerzklinik und nach Eröffnung der Klinik für Psychosomatik in die dortige Stationsleitung: „Auch hier geht es um ein ganzheitliches Angebot und nicht um das in der modernen Medizin leider doch recht weit verbreitete ‚Reparaturdenken‘.“
Im Umgang mit seinem Sohn fühlt sich Johannes Ziegler durch seine Arbeit in der Pflege gestärkt. „Die persönliche Entwicklung steht im Vordergrund. Meine Arbeit hilft mir, schwierige Gefühlszustände, die Kinder ab und zu haben, zu akzeptieren und besser auszuhalten. Die Gelassenheit nimmt zu und der Impuls, immer direkt in ein Handeln überzugehen, nimmt ab. Wenn man auf die Signale hört, merkt man, dass die Kinder meistens ganz genau wissen, was sie in dem jeweiligen Augenblick brauchen und es auch ganz gezielt einfordern.“
Johannes Ziegler wünscht sich für die Zukunft, weiterhin viel Zeit mit der Familie zu verbringen: Ein Kind verändert die Sicht auf die Dinge und man lernt die Freizeit mehr zu schätzen. Ich möchte die Entwicklung meines Sohnes bewusst miterleben. Denn die Zeit kommt nie wieder. Gleichzeitig schätze ich meine Arbeit in der Psychosomatik und bin froh, immer auf meine Kolleginnen und Kollegen zählen zu können.“
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