25.10.2016

Das Baby schon im Mutterleib positiv beeinflussen

Infoabend zum Thema „Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft“ im CaritasKlinikum Saarbrücken
Referentin Laura Bögel mit Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal
Referentin Laura Bögel mit Chefarzt Dr. med. Mustafa Deryal

Unter dem Motto „Wie Sie schon jetzt die Gesundheit Ihres Kindes positiv beeinflussen können“ fand ein Informationsabend zum Thema „Gesunde Ernährung in der Schwangerschaft“ im CaritasKlinikum Saarbrücken statt. Wie ernähre ich mich und mein Kind während der Schwangerschaft am besten? Worauf sollte ich besonders achten? Und wie geht es in der Stillzeit weiter? Diese und weitere Themen kamen an dem Abend zur Sprache. Nach ihrem Vortrag gab Referentin Laura Bögel praktische Tipps zur Ernährung in Schwangerschaft sowie Stillzeit und beantwortete die Fragen der Besucherinnen.

 

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Masterarbeit von Laura Bögel im interdisziplinären Studiengang „Public Health Nutrition“ statt. Dieser in Deutschland einmalig an der Hochschule Fulda angebotene Studiengang verknüpft Gesundheits- und Ernährungswissenschaften miteinander, um bevölkerungsbezogene Ansätze zur Bewältigung drängender Gesundheitsprobleme zu erarbeiten. Dabei stehen die Analyse des Handlungsbedarfs in Bevölkerungsgruppen sowie die Entwicklung von Präventionsstrategien und deren Umsetzung im Vordergrund.

 

„Studien zeigen, dass die frühestmögliche Prävention chronischer Krankheiten bereits im Mutterleib stattfinden kann“, erklärte Bögel. „Die vorgeburtliche Programmierung hat einen erheblichen Einfluss auf die spätere Gesundheit des Kindes und ist durch äußere Faktoren – wie zum Beispiel Ernährung – beeinflussbar.“ Viele Frauen seien sich bereits bewusst, welchen Einfluss die Ernährung hat, allerdings führen kontroverse Informationen im Internet sowie gutgemeinte Ratschläge von Freunden und Familie oftmals zu Verunsicherungen, weiß Bögel. Die Hemmschwelle, eine professionelle Ernährungsberatung aufzusuchen, sei aber nach ihrer Einschätzung oft zu hoch, sodass individuelle Fragen unbeantwortet bleiben.

 

Während der Veranstaltung stellte die Referentin die bundesweit einheitlichen Handlungsempfehlungen zur Ernährung in der Schwangerschaft, herausgegeben von der Bundesinitiative „Gesund ins Leben“, vor. Diese empfehlen den Schwangeren, auf eine abwechslungsreiche und regelmäßige Nahrungszufuhr zu achten sowie die kritischen Nährstoffe Folsäure und Jod zu supplementieren. Der Vitamin- und Mineralbedarf sei teils deutlich erhöht. Eine ausgewogene Ernährung bestehe vor allem in der Aufnahme von ausreichend Flüssigkeit, Vollkornprodukten, fettreichem Seefisch, Milch und Milchprodukten sowie viel Gemüse und Obst. Laura Bögel betonte, dass Schwangere doppelt so gut und nicht doppelt so viel essen sollten, um den erhöhten Nährstoff- und Vitaminbedarf zu decken: „Mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt sind besser geeignet als wenige große.“ Bögel machte auch deutlich, dass es in Schwangerschaft und Stillzeit nicht sinnvoll sei, eine Diät zu machen.

 

Zudem gab es praktische Tipps zu den am häufigsten auftretenden Schwangerschaftsbeschwerden – wie Morgenübelkeit, Sodbrennen und Wadenkrämpfe – sowie Hinweise für die Stillzeit. „Ziel ist es nicht nur, das Ernährungswissen der Frauen zu erweitern, sondern ihnen auch die Hintergründe aufzuzeigen“, erklärt Bögel. „Statt alte Ernährungsweisheiten zu übernehmen, sollten sie die Zusammenhänge verstehen, sodass das Ziel ‚gesunde Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit‘ einfacher erreicht wird. Hierfür wäre es optimal, wenn die Frauen ihr aktuelles Essverhalten reflektieren und zum Wohl ihres Kindes verbessern würden. Aber man sollte sich auch nicht verrückt machen und vor allem auf den eigenen Körper hören.“

 

Weitere Informationen zu einer gesunden Ernährung in der Schwangerschaft gibt es auf www.gesund-ins-leben.de

 

Text: Laura Bögel & Nele Scharfenberg

 

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